
Kaum jemand will Schulleiter/in werden – wundert das wirklich noch jemanden?
Die jüngsten Medienberichte, wonach es bei der Besetzung von Schulleitungsstellen enorme Probleme gäbe und sich kaum jemand auf ausgeschriebene Stellen bewerbe, können vom Salzburger Lehrer/innenverein SALVE nur bestätigt werden. Auch im Land Salzburg gibt es hier große Probleme.
Nicht wundern darüber darf man sich, sieht man sich die Arbeitssituation der Schulleiter/innen einmal etwas genauer an:
An den Pflichtschulen gibt es –von marginalen Ausnahmen abgesehen- keine Sekretärinnen und auch keine Administratoren/innen.
Das „Kerngeschäft“ der Direktoren/innen, nämlich die pädagogische Leitung einer Schule, wird von einer überbordenden Verwaltungstätigkeit in den Hintergrund gedrängt.
Die Zulage für die Übernahme entspricht bei weitem nicht den zusätzlichen Belastungen und ist in keiner Weise zeitgemäß.
In einem immensen Tempo prasselt eine „Schulreformen“ nach der anderen auf die Schulen ein, deren Umsetzung in erster Linie vom Schulleiter und der Schulleiterin gemanagt werden muss.
Parteipolitische Einflussnahmen halten oftmals geeignete Bewerber/innen von einer Bewerbung ab.
Zur Lösung des Problems fordern wir:
· Bereitstellung von Sekretären/innen für Pflichtschulen, deren Beschäftigungsausmaß von der Schulgröße abhängt.
· Administrationsstunden für die Schulen, damit Kollegen/innen die Schulleiter/innen besser unterstützen können.
· Durchforstung des gesamten Wustes an Meldungen und Verwaltungsarbeiten auf ihre Sinnhaftigkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit hin.
· Erhöhung der Zulage für die Übernahme der Leitungstätigkeit und damit adäquate Entlohnung.
· Verringerung der Unterrichtstätigkeit für Leiter/innen kleinerer Schulen durch einen höheren “Sockelbetrag“ der Unterrichtsverminderung.
· Neues Leiterbestellungsverfahren, in dem parteipolitische Einflussnahmen unterbunden werden können.
Land und Bund sind gefordert, endlich die langjährigen Forderungen von Leiter/innen sowie Standesvertretungen endlich seriös umzusetzen. Das Land in erster Linie in der Frage der Sekretärinnen und Administrationsstunden und beim Verfahren der Leiterbestellung, der Bund in erster Linie bei der Leiter/innenzulage und der Verringerung der Unterrichtstätigkeit von Leitern/innen kleiner Schulen.
27.04.2013
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Sigi Gierzinger
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