
Bildungsreform verbessert Schulsituation nicht, sondern schafft neue Probleme
„Die durchgesickerten Details zur Bildungsreform zeigen, dass diese „Reform“ den Namen nicht verdient und wieder einmal eine vertane Chance ist “, so der Obmann des Salzburger Lehrer/innenvereins SALVE, Sigi Gierzinger.
Eine Anhebung der Klassenschülerhöchstzahl wird kein einziges Kind zu einem besseren Rechner machen und der Umstand, dass an Schulclustern statt Direktorinnen und Direktoren lediglich Bereichsleiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, wird nicht dazu führen, dass auch nur ein einziges Kind schneller lesen kann.
Keine einzige der fragwürdigen Maßnahmen wird dazu führen, dass Kinder, die der Unterrichtssprache kaum mächtig sind, schneller Deutsch lernen, sowie sie auch nichts dazu beitragen, dass Kinder mit Handicaps besser integriert werden. Auch für die Förderung von besonders Begabten wird dieses Paket keinerlei Fortschritte bringen.
Verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche lässt dieses Paket genauso alleine, wie diejenigen, die unter diesem Verhalten zu leiden haben.
Satt größerer Gruppen und Klassen bräuchte es kleinere, um individueller auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Jeder, der sich auch nur ein klein Wenig mit Schule auskennt, weiß, dass Schule in erster Linie Beziehungsarbeit ist und diese vor allem Zeit braucht.
Die österreichische Schule braucht dringend mehr Ressourcen, damit sie den Bedürfnissen der Kinder und der Gesellschaft gerecht werden kann. Die weitere Verschärfung der Mangelverwaltung demotiviert Lehrer/innen und Eltern und wird es im besten Fall schaffen, dass Österreich Mittelmaß bleibt. Wenn der jetzige Weg beibehalten wird und weiterhin pädagogische Grundsätze mit Füßen getreten werden, droht ein Absacken auf Ramschniveau, schließt ein enttäuschter SALVE-Obmann.
12. Juni 2017
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Sigi Gierzinger
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